Die Veränderungen durch die immer stärker zunehmende Digitalisierung erfordern neue Arbeitsformen und Kooperationsmodelle. Know-How und Ressourcen müssen künftig zeitnah und unkompliziert in bestehende Abläufe eingebunden werden. Für die Zusammenarbeit mit Freelancern oder dedizierten Communities gibt es sogenannte Collaboration-Tools. Was sich dahinter verbirgt und welche Lösungen es heute gibt, wollen wir im heutigen Blog ein bisschen näher beleuchten.
Enterprise 2.0 – unabhängig von Zeit, Raum und Organisation
Je länger geht es bei der täglichen Teamarbeit im Büroalltag neben abteilungsspezifischen Anforderungen um temporäre Zusammenarbeitsmodelle. Im digitalen und globalen Alltag ergeben sich in Projekten und dem Management dieser, ganz neue Anforderungen. Zünftig wird es immer häufiger vorkommen, dass Kunden Leistungen nachfragen, für die im eigenen Unternehmen kein Know-How vorhanden ist. Daher kann es durchaus sinnvoll sein, häufiger auf Freelancer und sogenannte digitale Nomaden zurück zu greifen. Auch daraus ergeben sich neue Fragestellungen. Je mehr Mitarbeitende oder je verschiedene Parteien aber an demselben Projekt arbeiten, desto wichtiger wird die Kommunikation und Koordination untereinander. Nur wenn jedes Teammitglied Zugriff auf die notwendigen Mittel und die entsprechenden Informationen hat sowie relevante Veränderungen im Arbeitsprozess zeitnah erfährt, lassen sich bestmögliche Ergebnisse erzielen. Collaboration-Tools können dabei den Arbeitsalltag wesentlich erleichtern. Collaboration-Tools sind moderne Software-Lösungen, welche die Arbeit produktiver gestalten und ein ortsunabhängiges Arbeiten einfach ermöglichen.
Wo machen Collaboration-Tools Sinn und was können sie?
Es gibt eine Vielzahl an Collaboration-Tools, welche teilweise auch grosse Versprechen machen. Obwohl sie in vielen Fragestellungen gute Antworten liefern können, sind sie nicht für alle Fragestellungen gleich geeignet. Bei folgenden Prozessen gibt es aber eine Vielzahl guter Lösungen – teilweise sogar kostenlos:
Gemeinsame Ablagen und Information-Sharing
Zweifelsfrei ist der zentrale Zugriff auf projektrelevante Dokumente, Tabellen, Bilder, Videos und anderen Daten eine der wichtigsten Funktion von Collaboration-Tools.
Echtzeit-Kommunikation
Hier gibt es eine ganze Reihe von kreativen Ansätzen wie Mitarbeitende in Echtzeit kommunizieren können. Individuelle Projektboards eignen sich dazu, Aufgaben zu verteilen und Fortschritte mitzuteilen. Die Kommentarfunktion erlaubt eine schnelles Feedback. Bei den meisten Lösungen lassen sich bewährte Kommunikationsformen wie Telefonkonferenzen, Instant-Messaging und E-Mail integrieren.
Kreativprozesse
Bei Kreativprozessen und gemeinsamer Ideenfindung können Collaboration-Tools nachhaltig unterstützen. In den Brainstorming Prozess z.B. lassen sich andere Abteilungen, wichtige Partner oder sogar (potentielle) Kunden integrieren. So können Inputs neuen Perspektive kosteneffizient und sehr zeitnah eingeholt werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Prozess auch anonym und zeitunabhängig stattfindet. Physische Treffen erfordern stets viel Planung, brauchen Vorlaufzeit und hemmen teilweise ehrliche Aussagen.
Vernetzung und Zugriff
Heute lassen sich in viele Lösungen Lieferanten, Kunden und Auftraggeber mit in den Prozess integrieren. Gerade in der Kreativbranche zeigt dies dem Kunden wie Ideen entstanden sind und, dass diese aufgrund breiter Abstützung eine gewisse Relevanz haben. Zudem können Prozesse schlanker gehalten werden, was letztendlich dem Kunden Kosten spart.
Projektmanagement
Collaborations-Tools geben sowohl dem Projektleiter als auch den Teammitglieder einen Überblick, welchen Fortschritt das Projekt gerade macht und ob es Verzögerungen gibt. Auch lassen sich so Ressourcen optimal aufteilen und organisieren. Gemeinsame Kalender helfen, Termine zu halten.
Vom Finden der „Eierlegenden Woll-Milch-Sau“
Für Firmen gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Collaboration-Tool oft schwierig, da es einiges zu beachten gibt. Die Unterschiede im Funktionsumfang und den Kosten sind oft erheblich. Nicht alle Tools lassen sich technisch integrieren, da es keine Schnittstellen zu vorhandenen Produkten gibt oder womöglich die gewünschten Dateiformate nicht unterstützt werden. Es gibt Lösungen die selbst gehostet werden können und besonders sicher sind. Andere Lösungen in der Cloud sind wiederum besonders flexibel und von überall erreichbar.
Der beste Ansatz für die Suche ist sich vorher darüber klar zu werden, was man von dem Tool erwartet in Punkto Funktionsumfang und Sicherheit, und welche vorhandenen System in das Tool mit eingebunden werden sollen.
In der Regel muss aber auf ein Tool-Kit – bestehend aus verschiedenen Lösungen – zurückgegriffen werden.
Einige kostenlose Tools kurz vorgestellt
- Trello: In der web-optimierten Anwendung ist es möglich, auf sogenannten Boards gemeinsam mit anderen Mitgliedern Listen zu erstellen. Sie können beliebig bearbeitet werden und mit Checklisten, Anhängen und einem festgelegten Termin versehen werden. Zudem ist Trello mit eMail-Funktionalität ausgestattet – so können Veränderungen im Backlog automatisiert an die festgelegten Stakeholder kommuniziert werden. https://trello.com/
- Slack ist ein webbasierter Instant-Messaging-Dienst und erlaubt den Austausch von Nachrichten, mit Einzelpersonen oder in einer Gruppe zu chatten sowie gemeinsam Dokumente zu bearbeiten. Andere Online-Dienste wie Dropbox, Google Drive oder GitHub lassen sich in Slack integrieren. https://slack.com/intl/de
- HipChat ist eine Software der britischen Softwarefirma Atlassian für Chats bzw. Instant Messaging für Unternehmen, die im Büro und auch mobil genutzt werden kann. Zu den Funktionen gehören beispielsweise sicher verschlüsselte Gruppenchats, Videochats oder auch Bildschirmübertragungen. Sie richtet sich an alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Branche. Eine Besonderheit ist, dass sich die Software HipChatServer auf dem eigenen Unternehmensserver hosten lässt und somit sehr sicher ist. https://www.stride.com/
- Yammer ist ein soziales Netzwerk mit dem sich interne und externe Netzwerke einrichten lassen. Das Teilen und die Bearbeitung von Dokumenten, der Austausch von Wissen sowie die unternehmensinterne und -übergreifende Zusammenarbeit steht im Vordergrund. Der Dienst wurde im Juli 2012 von Microsoft übernommen und Teil der Office 365 Enterprise werden.
Zusammenfassend
In der Regel lässt sich kein Tool finden, welches alle Bedürfnisse rund um „Smart Work“ abdeckt. Internet-Recherchen ergeben aber sehr schnell Lösungen, die oftmals kostenlos eingesetzt werden können.
Neben dem temporären Einbinden von zusätzlichem Know-How und Ressourcen bietet die Einführung von Collaboration-Tools noch weitere Vorteile: Gerade bezüglich der für die Digitalisierung genötigte Veränderungskultur kann man mit der Einführung Mitarbeitende auf anstehende Veränderungen sensibilisieren. Meist mit sehr kleinem Aufwand können auch einfachere Informationsstrukturen und Ablagesysteme erreichen werden. Zudem gilt: wenn die Mitarbeitenden durch Smart Work selber eine aktive Rolle in der Digitaliserung des Unternehmens wahrnehmen, werden sie schneller lernen, wie auch Kundenbeziehungen digitalisiert werden können.
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