Digitalisierung und digitale Transformation sind die Schlagwörter der heutigen Zeit. Kaum eine Firma oder eine Branche scheint davon ausgeklammert zu sein. Während Grossfirmen bereits etliche Programme gestartet oder sogar einen Chief Digital Officer etabliert haben, denken viele klein- und mittelständische Unternehmen noch immer nach, wo sie mit der Digitalisierung beginnen sollen. Es stellt sich daher die Frage: haben die KMU den Digitalisierungszug bereits verpasst?
Wie im Blog „Vom Irrtum, digitaler Wandel ende beim Kunden: er beginnt dort!“ bereits ausgeführt, sehen 2/3 der KMU den Wandel ihrer Branche aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung. Mehr als die Hälfte sehen auch die Notwendigkeit, ihre Geschäftsmodelle anpassen zu müssen. Doch in der Praxis schreitet der digitale Wandel primär bei Grossfirmen voran. Internationale Konzerne aus der produzierenden Industrie (allen voran die Automobilindustrie), der Telekommunikation oder aus dem Bereich Gesundheit, werden immer wieder als Vorreiter herangezogen. Nicht zuletzt der zunehmend globale Wettbewerb zwingt sie, entsprechende Konzepte umzusetzen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.
Für die zögerliche Herangehensweise bei den KMU sorgt vor allem die Angst vor Veränderungen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Angst technologisch, wirtschaftlich oder kultureller Natur ist. Ein anderer Treiber des Zögerns ist, dass viele Unternehmen noch gar nicht unbedingt wissen, was für sie Digitalisierung überhaupt bedeutet und verkennen den Unterschied zwischen Automatisierung und Digitalisierung. Dritter und letzter Grund ist, dass Unternehmen zwar die Notwendigkeit sehen, doch nicht wissen wo und wie konkret zu beginnen ist.
Die Kernfrage: Was soll mit der Digitalisierung erreichen werden?
Leider gibt es keine Patentrezepte: jede Organisation bietet individuelle Rahmenbedingungen und unterschiedliche Stärken und Schwächen. Allgemein kann man aber sagen, dass als erster Schritt ein gemeinsam erarbeitetes Ziel betreffend Digitalisierung formuliert wird. Dabei sollten alle Fachdisziplinen und Hierarchie-Stufen einbezogen werden. Folgende Fragen sollten dabei beantwortet werden:
- Was will ein Unternehmen mit der Digitalisierung überhaupt erreichen?
- Welche Vor- und welche Nachteile ergeben sich dadurch?
- Welche Chancen und Risiken bestehen?
Die Beantwortung dieser Fragen soll ein ehrliches Bild aufzeigen, wo es bereits Ansatzpunkte gibt und wo gegebenenfalls sogar noch Basisarbeit geleistet werden muss. Je nach Unternehmen lohnt sich dann eher eine Schritt-für-Schritt Transformation – bei anderen kann sich aber zeigen, dass eine Rundum-Erneuerung gewisser Infrastruktur mehr Sinn macht. Wichtig, ist, dass man sich schnell und markant von Mitbewerbern abheben und neue Geschäftsmodelle aktiv gestalten kann.
Innovation gemeinsam finden und nutzbar machen
Parallel zu dieser Auslegeordnung sollte aber ein Dialog mit Kunden, Lieferanten und weiteren wichtigen Stakeholdern stattfinden. Zusammen sollten Sie neue Denkansätze rund um Ihre Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Entdecken Sie gemeinsam bisher ungenutzte Chancen und Risiken am Markt und identifizieren so Potentiale. Diese Basis ermöglicht auch KMU neue Wege zu entwickeln bzw. künftig zu nutzen. Gerade heute gibt es unzählige Beispiele, bei denen Unternehmen nach einer solchen Analyse das gesamte Geschäftsmodell verändert haben.
Nicht immer muss die gesamte Umstellung des Geschäftsmodells das einzige Werkzeug bei der digitalen Transformation sein. Oftmals reicht eine Harmonisierung der heutigen Prozesse mit den neuen Ideen und Potentialen. Das lässt sich oftmals über eine strukturierte Programm-Planung realisieren und bedeutet nicht zwingend, alles Alte über Board zu werfen. Neben realistischen Planungshorizonten, stetem Dialog mit den Stakeholdern und einer Prise Pragmatismus bilden gut definierte und breit abgestützte Zielen die wichtigste Basis auf dem Weg dieser Reise.
Die Kessel sind zwar eingeheizt – doch der Zug ist noch nicht abgefahren…
Auch wenn das alles nach viel Arbeit klingt, lohnt sich dieser schon aufgrund des langfristigen Überlebens jedes KMU. Denn wer sein digitales Potential jetzt nicht auszuschöpfen vermag, wird früher oder später seine Bedeutung verlieren. Unternehmenslenker, die jetzt nicht handeln, riskieren eine Menge für die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Denn: der Zug ist noch nicht abgefahren!
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